Social Media Marketing 01.07.2023 (Archiv)
Twitter wird massiv eingeschränkt
User müssen auf dem Social Network immer häufiger lesen, dass sie das Kontingent der täglichen Nutzung erreicht hätten und daher warten müssen.Twitter hat die Limits für die lesende Nutzung massiv eingeschränkt. User dürfen nur noch eine bestimmte Anzahl lesen, danach muss man auf den Folgetag warten.
So viele Tweets darf man lesen:
- Nicht registrierte User: 0 (!)
- Neue User: 300 Tweets pro Tag
- 'alte' User: 600 (800/1000) Tweets pro Tag
- zahlende User: 6000 Tweets pro Tag
Wohlgemerkt: Es geht um das Lesen (oder einfach darüber scrollen) von Inhalten, nicht das Schreiben oder Interagieren - und selbst als zahlender User ist man bei Twitter damit noch limitiert! Und was sich auch ändert: Inhalte können nur noch nach Registrierung überhaupt erreicht werden - zumindest ist das der kolportierte Plan. Im Moment kann man zumindest noch eingebettete Inhalte anderswo ohne Login sehen.
Twitter selbst sieht diese Limits als Schutz vor maschinellem Abruf und 'Datenmanipulation', wie Elon Musk selbst getweetet hat. Dass diese Einschränkungen zu hart sind, dürfte aber selbst Twitter nach der Einführung erkannt haben: Die 600er-Grenze wurde noch am ersten Tag auf 800 und dann 1000 angehoben. Wie man eine solche Erkenntnis erst nach der weltweiten Umsetzung schafft, kann vermutlich nur Elon Musk erklären. Anderswo hätte man in Testläufen die Auswirkungen schon vor der Implementierung abgeprüft.
Ein witziges Detail am Rande der überhasteten und eher ungetesteten Änderung zeigt schön, wie kontraproduktiv Twitter derzeit agiert: Man hat die Änderungen mit den vielen Serverzugriffen argumentiert, die man verhindern will, gleichzeitig lädt Twitter aber Inhalte, die über die Grenze hinausgehen, immer wieder in Endlosschleife nach: Sobald ein User also an die Limits kommt, gleicht sein 'Nutzerverhalten' gegenüber dem Twitter-Server denen eines DDOS-Angreifers. Ob das die Zuverlässigkeit und Kosten der Twitter-Rechenzentren optimieren hilft, kann man sich schnell ausrechnen.
Die neuerliche harte Arbeit gegen die eigenen User bei Twitter öffnet immer mehr Chancen für den Mitbewerb. Bei Meta arbeitet man hart an einem Clone ('Threads') und erweitert gleichzeitig Instagram und Facebook, bei Mozilla wiederum wird auf Mastodon gesetzt und das Fediverse ergänzt. Das Interesse an solchen Alternativen steigt mit jeder Aktion bei Twitter merklich an.
Foto: itchaznong/Adobe Stock |
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#Social Media #Twitter #Elon Musk #Limit
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